Die Qualifizierung und Weiterentwicklung bestehender Gewerbegebiete stellt sich angesichts vielschichtiger Einflussfaktoren als komplexe weil interdisziplinäre Querschnittsaufgabe dar. Angesichts des formulierten Ziels, Neuausweisungen von Gewerbeflächen zu vermeiden, erscheint dies aber ohne Alternative, unterliegen doch gewerbliche Nutzungen in Konkurrenz mit Handels- und Wohnnutzungen erheblichen Wettbewerbsnachteilen. Schlussfolgernd bedarf es einerseits eines klaren Bekenntnisses zur Standortsicherung von Gewerbegebieten und zur Verortung wirtschaftlicher und industrieller Prozesse. Andererseits muss konstatiert werden, dass diese Entwicklungen nur durch aktives Steuern und Koordinieren (Stichwort Gewerbeflächenmanagement) zu einer echten Handlungsoption gegenüber den Neuausweisungen heranwachsen können. Dabei muss der Informationsaustausch mit den Protagonisten vor Ort auf solide Beine gestellt und Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet werden.
Städtebaulich wird es darum gehen, das derzeit isolierte Quartier Hulb stärker mit Böblingen und ihren Stadtfeldern besser zu vernetzen. Dafür müssen Verbindungslinien ausgestaltet und die Schaffung neuer Zugänge geprüft werden. Weiter gilt es das Orientierungssystem, die baulichen Ränder und Schlüsselbereiche im Quartier sukzessive zu qualifizieren.
Die zentrale Frage der Nachverdichtungspotentiale und deren Aktivierung hängt wesentliche ab von
a. den Restkapazitäten der vorhandenen Infrastruktur und
b. der Beweglichkeit im Immobiliengefüge des Quartiers
An kontinuierlichen Verbesserungen dieser beiden Kernthemen wird kein Weg vorbeiführen. Als Ergebnis wurden nach einer ausführlichen Analyse des Gebietes einige Handlungsempfehlungen formuliert, beispielsweise die Einrichtung einer Koordinierungsstelle, die Durchführung einer verkehrlichen Untersuchung, die Entwicklung ausgewählter Projektbereiche, die Verbesserung des Breitenangebots und eine Verbesserung des Orientierungssystems in Hulb.