Villingen-Schwenningen, Initiative zur Wohnflächenmobilisierung

in den kleinen Stadtbezirken
Kenndaten:

Auftraggeber: Stadt Villingen-Schwenningen
Bearbeitungszeitraum Studie: 2015-2018
anschließender Rahmenvertrag: seit 2019
Ortschaften: Pfaffenweiler, Rietheim, Marbach, Herzogenweiler, Mühlhausen, Tannheim, Obereschbach, Weigheim, Weilersbach

Projektbeschreibung:

Das Oberzentrum Villingen-Schwenningen besteht neben den beiden großen Stadtbezirken Villingen und Schwenningen aus neun Ortschaften, die jeweils den Charakter „eigenständiger“ Ortschaften aufweisen. Die neun Ortschaften sehen sich zunehmend mit fachlich komplexen Fragestellungen hinsichtlich der Ortsentwicklung im Allgemeinen und der Grundstücksentwicklung im Speziellen konfrontiert. Daher ist im Siedlungszusammenhang der Gesamtstadt eine bedarfsorientierte Stadtentwicklung erforderlich, die die speziellen Bedürfnisse und Gegebenheiten der Ortschaften berücksichtigt. Aus diesem Grund wurde der Leitfaden „Initiative zur Wohnflächenmobilisierung in den kleinen Stadtbezirken Villingen-Schwenningens“ entwickelt.
Die Ortschaften Pfaffenweiler, Rietheim, Marbach, Tannheim, Herzogenweiler, Mühlhausen, Obereschbach, Weigheim und Weilersbach wurden hierbei genau untersucht. Zunächst wurden Baulücken, Leerstände und Potenzialflächen, die sich für eine Nachverdichtung bzw. Innenentwicklung eignen, erfasst und hinsichtlich der Nutzung als Wohnbaufläche bewertet. Dem gegenüber wurde die demografische Entwicklung der Bevölkerung gestellt. Hierzu wurden bisherige und prognostizierte Bevölkerungsentwicklungen im Hinblick auf Quantitäten und Altersverteilungen untersucht und der daraus abgeleitete Bedarf an Wohnbauflächen mit den zuvor genannten Untersuchungen der Potenzialflächen abgeglichen. Die Berücksichtigung der Veränderungsprozesse in den unterschiedlichen Altersgruppen der örtlichen Bevölkerung über die nächsten 15 Jahre eröffnete die Möglichkeit hieraus resultierende Bedarfe und Angebote abzuleiten und auf einem Zeitstrahl darzustellen. Grob zusammengefasst offenbarten sich in den meisten Stadtbezirken Deckungslücken in den nächsten 5 manchmal auch bis 10 Jahren, wenn auch langfristig der örtliche Bedarf wohl allein aus dem Immobilienkreislauf gedeckt werden kann.

Um die identifizierten Potenzialflächen als zukünftige Wohnbauflächen zur Bedarfsdeckung zu aktivieren, wurden im zweiten Schritt Methoden und Instrumente der Innenentwicklung beschrieben und diskutiert. Den Schwerpunkt dabei bildete eine auf Kooperation ausgerichtete Projektarbeit, die Elemente der Handlungsfelder „Informationsstrategie, Projektmanagement und Rechtsinstrumente“ kombiniert. Folgerichtig wurde das Vorgehen durch intensive Bürgerbeteiligungsmaßnahmen und Abstimmungen in politischen Gremien begleitet. Es sollte ein Bewusstsein für die Problemstellungen sowohl im öffentlichen als auch im politischen Kontext geschaffen werden.
Auf der Grundlage des Leitfadens schloss die Stadt Villingen-Schwenningen einen Rahmenvertrag mit dem Büro Baldauf. Der Stadtrat stellt Haushaltsmittel zur Verfügung, um in den Ortschaften Entwicklungsvorhaben voranzubringen. Dies eröffnet den handelnden Personen in den Ortschaften die Möglichkeit, sich in Fragen zur Entwicklung von Bauland im Innen- und Außenbereich, der Bebauung von Grundstücken und der Ansiedlung von konkreten Vorhaben beraten und Testentwürfe anfertigen zu lassen. Dieses Angebot wird von den Ortschaften gut angenommen. Derzeit befinden sich mehrere Wohnbauflächen in der Entwicklung.

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